
Faszientherapie Stuttgart
Was sind Faszien?
Faszien sind feine, zähe, bindegewebige Häute, die wie ein dreidimensionales Netz unseren gesamten Körper durchziehen. Die menschlichen Faszien umhüllen alle Muskeln, Knochen, Organe und Nerven im Körper. Sie sorgen somit dafür, dass bei jeder Bewegung die einzelnen Körperteile aneinander vorbeigleiten können und/oder an ihrem Platz bleiben.
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
- Rolfing
- Faszien- Distorsions- Model
- Instrumentgestütze Faszientherapie
- Interdisciplinary Fascia Therapy
Rolfing
Die Rolfing Methode wurde von der Amerikanischen Biochemikerin Ida Rolf in den 1950er entwickelt. Rolf ging davon aus, dass der Körper weniger Energie zur Aufrichtung benötige, wenn sich seine einzelnen Abschnitte möglichst nahe an der Senkrechten ausrichten. Faszien spielen, neben den anderen Arten von Bindegewebe, laut Ida Rolf ein zentrale Rolle bei der Körperhaltung. Sie schrieb in Ihrem Buch Rolfing a Physical Reality „Fascia ist he organ of posture. Nobody ever says this, all the talk is about the muscels.“ Frei übersetzt bedeutet dies soviel wie „Faszien sind das Organ der (Körper-) Haltung. Niemand erwähnt dies, alle reden nur über Muskeln“.
In Rolfs Theorie passt sich der Körper bei lange anhaltenden Belastungen der Faszien an, indem er die jeweiligen Strukturen „stärker“ bzw. „härter“ macht. Auch in Folge von Verletzungen oder Unfällen sei dies der Fall. Diese Verhärtungen können Fehlhaltungen fixieren, sowie die Mobilität einschränken.
Einer der bekanntesten deutschen Rolfer ist Dr. Robert Schleip, der sich inzwischen aber fast vollständig der Faszienforschung verschrieben hat.
Faszien- Distorsions- Modell (FDM)
Das Faszien- Distorsions- Modell wurde vom amerikanischen Arzt und Osteopathen Dr. Stephen Typaldos entwickelt und im Jahr 1991 das erste Mal vorgestellt. Typaldos erkannte bei seinen Patienten immer wiederkehrende Muster bei der Beschreibung ihrer Beschwerden, sowohl bei der Wortwahl, als auch bei der Körpersprache. Er vermutete hinter den Beschwerden bestimmte Fasziendistorsionen, die er wie folgt spezifizierte:
- Trigger Band
Verdrehung, Aufspaltung oder Kalzifizierung der Faszien-Schicht - Kontinuum Distorsion
Gewebeverschiebung in der Übergangszone zwischen zwei verschiedenartigen Gewebearten, etwas Sehnen oder Knochen. - Hernierter Triggerpunkt
Gewebe ragt aus einer tieferen Gewebeschicht durch eine darüber liegende Faszienschicht (Protrusion) - Zylinder Distorsion
Überlappung von zylinderartigen Windungen der oberen Faszienschicht - Falt Distorsion
Verdrehung von Faltfaszien, unterschieden in Ein- und Entfaltdistorsion
Laut Typaldos seien die Beschreibungsmuster, hinter den jeweiligen Distorsionen, weltweit reproduzierbar und unabhängig von Kultur uns Nationalität des Patienten.
Die Diagnostik im FDM beruht im Wesentlichen auf der Anamnese, der Körpersprache und Klinik des Patienten.